G1 - ausgetretene Ladung

Gefahrgut > austretender Stoff
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Einsatzort Details

L351 - Ortsdurchfahrt Anemolter
Datum 23.05.2016
Alarmierungszeit 14:20 Uhr
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger
eingesetzte Kräfte

FF Stolzenau
FF Schinna
FF Anemolter
ABC-Zug
Gefahrguteinsatz

Einsatzbericht

Eine Gefahrenbremsung führte zum Feuerwehreinsatz

ABC - Zug im Einsatz

Der Fahrer einer Kippmulde musste auf der L 351 in Höhe Anemolter sehr stark verzögern, da ein PKW vor ihm plötzlich bremste. Dabei ergoss sich ein großer Schwall, der an sich festen Ladung, über die Bordwand der abgedeckten Kippmulde.
Dadurch wurden ca. 18 m² der Fahrbahn und ein tiefer liegender Hof mit einer bis zu 4 cm dicken Schlammschicht bedeckt.
Das Einsatz Stichwort für die Feuerwehren Anemolter und Stolzenau um 14:20 Uhr lautete „Technische Hilfeleistung klein, Kalkmilch von der Straße spülen“.
Nach Rücksprache mit der Leitstelle Schaumburg konnten die Einsatzkräfte vor Ort nicht davon ausgehen, dass der Schlamm einfach so von der Straße gespült werden durfte.
Die ELO informierte die Untere Wasserbehörde, die unverzüglich eine Mitarbeiterin zur Schadensstelle entsandte.
Zeitgleich wurde der ABC Zug Nienburg alarmiert. Mit dem Eintreffen der Fahrzeuge des ABC Zuges wurde die L 351 komplett gesperrt. Vorher war das einspurige Befahren des Straßenabschnittes noch möglich.
Die Ortsfeuerwehr Anemolter errichtete mit Hilfe eines Schleppers und einigen Schaufeln Sandwälle um eine Ausbreitung zu vermeiden. Eine B –Leitung wurde ebenfalls gelegt. Weitere Kräfte der nachalarmierten Feuerwehr Schinna übernahmen die Verkehrssicherung.
Bei dem Schlamm handelte es sich um ein verwässertes Kalkprodukt. Der Auflieger hatte an der Ladestelle längere Zeit abgeplant gestanden. Als der Fahrer seine Fracht abdeckte war nach seinen Aussagen kein Wasser auf der Ladung zu erkennen. Erst bei dem Bremsvorgang in Anemolter hatte sich so viel Wasser auf der Oberfläche gebildet, dass ein Teil der Ladung mit dem Wasser zusammen überschwappte.
Die Kräfte des ABC Zuges begannen das sich auf der Ladung befindliche Wasser mit einer Spezialpumpe abzupumpen. Das kontaminierte Wasser wurde in Behältern gesammelt. Anschließend wurde der Lkw gereinigt. Die Schlammschicht von der Straße und dem Hof wurde stark verdünnt und mit der gleichen Pumpe aufgenommen.
Die Mitarbeiterin der Unteren Wasser Behörde teilte mit, dass es sich bei der ausgetretenen Ladung um keinen Gefahrstoff handelte. Einzig die große und somit konzentrierte Menge der so genannten Kalkmilch wären ein Risiko für Wasser und Boden. Dieses Risiko wurde durch den Einsatz der Feuerwehren beseitigt.
Im Einsatz waren unter der Leitung von Klaus Hotze 53 Einsatzkräfte mit 14 Fahrzeugen. Die Feuerwehren arbeiteten mit der Polizei vor Ort zusammen.
Der Einsatz war nach fünf Stunden beendet.

Text und Foto: Uwe Witte, Feuerwehrpressewart Samtgemeinde Mittelweser